Bündnis für Vielfalt plant Fest der Demokratie

Ausgerechnet am Tag des Weltfriedens gibt es in Neuenhagen einen symbolträchtigen Zusammenschluss, der in der Gemeindevertretung vertretenen Fraktionen der Parteien CDU, SPD, Linke und Grüne. Zum 1.9. hat die AfD, die in Neuenhagen zwar durch keinen Ortsverein, aber in Märkisch-Oderland im Kreistag als Fraktion vertreten ist, eine Veranstaltung unter dem Motto „Der soziale Frieden in Deutschland in Gefahr“ angemeldet.

Pikant dabei ist, dass die im Frühjahr 2018 beantragte Veranstaltung eigentlich als „Kreisveranstaltung“ angekündigt wurde, auf dem Podium stehen nun aber stark polarisierende Vertreter der Partei aus dem ganzen Land wie André Poggenburg, Andreas Kalbitz, der umstrittene Publizist der neurechten Szene Jürgen Elsässer und der Bundesvorsitzende der Partei Alexander Gauland. Sowohl André Poggenburg, als auch Andreas Kalbitz, Landesvorsitzender der AfD, standen in Verbindung mit der inzwischen verbotenen rechtsextremen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ, in Anlehnung an die Hitler Jugend). Sven Kindervater (DIE LINKE) meint dazu „Wer sich so jemanden anhören möchte, macht das bewußt und weiß was er tut!“.

Die Neuenhagener Gemeindevertreter fürchten nun aufgrund des prominent besetzten Podiums nicht um den sozialen Frieden Deutschland, sondern um den Frieden in Neuenhagen und haben sich daher zu einem ungewöhnlichen Bündnis entschlossen. Georg Stockburger (Bündnis90/Grüne) stellt klar „Unser Steuergeld – unser Haus! Wer eine kleine Kreisveranstaltung anmeldet, kann daraus kein Bundes-Event machen. Und rechte Hetzer und Rassisten haben bei uns keinen Platz!“ Die Gemeindevertreter der vier Fraktionen veranstalten daher am 1.9. von 10 bis 18:00 ein Fest für Demokratie rund um das Bürgerhaus Neuenhagen und rufen gemeinsam mit dem Strausberger Bündnis für Menschlichkeit alle interessierten Bürger dazu auf, mit ihnen einen Tag der Vielfalt und Demokratie zu feiern.

„Im Gegensatz zur AfD-Veranstaltung soll das Fest für Meinungsfreiheit stehen. Wir wollen keine Meinung unterdrücken, sondern rufen zum Diskurs und natürlich auch zum gemeinsam Spaß haben auf.“ sagt Corinna Fritzsche-Schnick (CDU) und bekommt dabei Unterstützung von Marianne Hitzges (SPD) „Wir wollen durch das Fest die Demokratie und den Zusammenhalt stärken und spalterischer Hetze in Neuenhagen keinen Nährboden geben.“. Die vier ungleichen Partner haben zudem eine Petition unter dem Motto „Kein Jagdplatz für die AfD“ gestartet, die sich auf die Aussage „Wir werden Frau Merkel jagen!“ von Alexander Gauland nach der Bundestagswahl bezieht.

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