Böllerverbot für Neuenhagen gefordert

Die Folgen des jährlichen Silvesterfeuerwerks sind für die Umwelt gravierend. Mit einem Antrag für den Verbot von Knallkörpern für die kommende Gemeindevertretung möchten wir in dieser Richtung endlich einen Schritt vorankommen.

Bekanntlich stellt das jährliche Feuerwerk eine erhebliche Belastung für unsere Umwelt dar. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Feinstaubbelastung: Durch Feuerwerk werden jedes Jahr etwa 2.000 Tonnen Feinstaub erzeugt, der größte Teil davon nur zu Silvester. Feinstaub ist – da krebserregend – für Menschen und Tiere sehr gefährlich.
  • Müll: Feuerwerk erzeugt durch seine Bestandteile chemisch verunreinigter Pappe, Holz und Kunststoff jede Menge Müll, der fein verteilt vom Himmel fällt und auf freien Flächen in der Regel einfach liegen bleibt. Langsam zersetzt sorgt er für Mikroplasitk in Gewässern und Böden.
  • Chemie: Ebenfalls werden diese durch die chemischen Bestandteile wie Schwefel, Strontium, Kaliumnitrat, Kupfer. und Bariumverbindungen belastet.
  • Lärm: Viele Tiere verfügen über einen weitaus feineres Gehör als Menschen und nehmen Feuerwerk und Knallkörper daher wesentlich lauter wahr. Das versetzt sie, wie bei Haustieren leicht zu beobachten ist, oft in regelrechte Panik. Auch werden Wildtiere aus ihrer Winterruhe aufgeschreckt, die sie benötigen, um die kalte Jahreszeit mit möglichst wenig Energieaufwand zu überstehen.

Quellen:
Zusammenfassung: NABU https://blogs.nabu.de/silvester-feuerwerk/
siehe auch Umweltbundesamt https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/jahreswechsel-wenn-die-luft-schneiden-ist

Um die negativen Auswirkungen des Feuerwerks zumindest in Neuenhagen zu verringern, reichen wir für die kommende Gemeindevertretersitzung einen Antrag ein, der das Zünden von Kleinfeuerwerk mit ausschließlicher Knallwirkung im Rahmen einer Allgemeinverfügung am 31.12. und 01.01. im Gemeindegebiet verbietet.

Nachtrag:
Am 2.12.2021 wurde von der Bundesregierung ein bundesweites Verkaufsverbot für Pyrotechnik sowie ein Feuerwerksverbot auf publikumsträchtigen Plätzen beschlossen, um von der Pandemie bereits stark beanspruchte Kliniken und Notdienste nicht durch Feuerwerksverletzungen zusätzlich zu belasten.
Die Mehrheit der Gemeindevertreter hielt es daher nicht für nötig, eine Allgemeinverfügung zu erlassen und votierte dafür, es bei einem Appell an die Bürger zu belassen und den ursprünglichen Sachverhalt im folgenden Jahr neu zu beraten. Ein geänderter Beschlussantrag wurde mehrheitlich angenommen.